Ausgleichsmandate-Paradoxon | [Systemfehler-Index] |
Bei der einer Ausgleichsmandatsregelung, die eine proportionale Vertretung der Parteien auch bei Überhangmandaten gewährleisten soll, können einer Partei Ausgleichsmandate deshalb zugeteilt werden, weil diese Partei weniger Stimmen erhalten hat.
Regelung mit schrittweiser Erhöhung der Gesamtsitzzahl:(Partei B habe 8 Direktmandate) Fall 1 Fall2 Partei Stimmen Sitzzahl Sitze | Stimmen Sitzzahl Sitze A 870 8,30 8 | 869 8,69 9 B 770 7,35 8 | 770 7,70 8 C 560 5,34 5 | 561 5,61 5 gesamt: 2200 21 21 | 2200 22 22
Der Stimmengewinn der Partei C führt zu einer Neuberechnung.
Partei A wird mit einem Mandat
dafür belohnt, daß es eine Stimme an Partei C verloren hat.
(Partei A habe 9 Direktmandate) Fall 1 Fall 2 Partei Stimmen Sitzzahl Sitze | Stimmen Sitzzahl Sitze A 827 8,27 9 | 827 9,05 9 B 524 5,24 5 | 523 5,72 6 C 523 5,23 5 | 522 5,71 6 D 226 2,26 2 | 228 2,49 2 gesamt 2100 21 21 | 2100 23 23
Der Stimmengewinn von Partei D führt zu einer Neuberechnung
Partei B und Partei C gewinnen jeweils ein Mandat, weil sie jeweils eine Stimme
an Partei D verloren haben.
Ursache dieses Systemfehlers ist das sog. Alabama-Paradoxon des Verfahrens nach Hare/Niemeyer.