Condorcet-Verfahren |
[Wahlrechtslexikon] |
Es gibt 3 Wähler mit folgender Präferenzordung:
A>B>C
B>C>A
C>A>B
Hier gibt es keine relative Mehrheit und eine zyklische Präferenz. Wenn man paarweise abstimmen lassen würde, ergäbe sich
d.h., die Präferenz der Gruppe ist nicht transitiv.
Definition: Condorcet-Sieger ist, wer in einer Abstimmung bei paarweiser Betrachtung alle Gegner schlägt.
Analog ist der Condorcet-Verlierer, wer in einer Abstimmung bei paarweiser Betrachtung gegen alle Gegner verliert.
Das Condorcet-Paradoxon zeigt, daß es nicht bei jeder Wahl Condorcet-Sieger oder -Verlierer geben muß.
Nach dem Wahltheoretiker Marquis des Concordet (1743-1794). Allerdings hatte schon Raimund Lull (1232-1316) ein solches Wahlverfahren vorgeschlagen (SL 41 (2001) 3-38).
Jedes Verfahren, daß den Condorcet-Sieger auswählt, soweit einer existiert, wird als ein Condorcet-Verfahren, bzw. Condorcet extension bezeichnet. Für den Fall, daß kein Condorcet-Sieger vorhanden ist, gibt es verschiedene Methoden, einen Sieger zu finden.