Beispielrechnung zur Wahl 1998

[Überhangmandate]

Oberverteilung nach Zweitstimmen der Parteien

Partei Stimmen Dreisatz Restmandat Proporzmandate
Summe: 46.408.690 656 656
CDU 14.004.908 197,963 1 198
CSU 3.324.480 46,992 1 47
SPD 20.181.269 285,268 285
FDP 3.080.955 43,550 43
B90/Gr 3.301.624 46,669 1 47
PDS 2.515.454 35,557 1 36

Nach dem Niemeyer-Verfahren erhält jede in den Bundestag einziehende Partei den ganzzahligen Teil nach Dreisatz (Dreisatz: Zweitstimmen*656/46408690 - abrunden). Die dabei noch nicht verteilten Mandate werden entsprechend dem größten Nachkomma-Teil (Rest) verteilt Dies sind jetzt nur die Stimmen und Sitze der Partei-Bundeslisten (= verbundene Landeslisten), noch ohne Überhangmandate.

Der Bundesliste der SPD stehen also nach Zweitstimmen 285 Mandate zu. Diese werden nun auf die Landeslisten verteilt (Unterverteilung).

Unterverteilung der SPD

Bundesland Stimmen Dreisatz Proporz-
mandate
Direkt-
mandate
Überhang-
mandate
Gesamt 20.181.269 285 285 13
Schleswig-Holstein 788.907 11,141 11 11
Hamburg 445.276 6,288 6 7 1
Niedersachsen 2.446.945 34,556 35 27
Bremen 201.539 2,846 3 3
Nordrhein-Westfalen 5.097.425 71,986 72 53
Hessen 1.481.898 20,927 21 18
Rheinland-Pfalz 1.028.886 14,530 15 10
Baden-Württemberg 2.118.439 29,917 30 11
Bayern 2.401.021 33,907 34 7
Saarland 361.486 5,105 5 5
Berlin 740.915 10,463 10 9
Mecklenburg-Vorpommern 384.746 5,433 5 7 2
Brandenburg 670.744 9,472 9 12 3
Sachsen-Anhalt 620.771 8,767 9 13 4
Thüringen 549.942 7,766 8 11 3
Sachsen 842.329 11,895 12 8

Nach dem Niemeyer-Verfahren erhält jede in den Bundestag einziehende Landesliste den ganzzahligen Teil nach Dreisatz Dreisatz: Zweitstimmen*285/20.181.269 - abrunden). Die dabei noch nicht verteilten Mandate werden entsprechend dem größten Nachkomma-Teil verteilt.

Die errungenen Direktmandate werden auf die Listenanzahl angerechnet. Wenn die Anzahl der Direktmandate die der Listenmandate der Bundesliste übersteigt, entstehen Überhänge an Mandaten (hier Hamburg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen).


Annahme: die SPD erhält in Hamburg 20.000 Zweitstimmen mehr

An der Stimmenverteilung der verbundenen Landeslisten (Bundesliste) würde sich nichts ändern. Die SPD erhält demnach weiterhin 285 Mandate (bei der Oberverteilung).

Bei der Verteilung der Mandate auf die Landeslisten gibt es zwei wesentliche Änderungen:

Bundesland Stimmen Dreisatz Proporz-
mandate
Direkt-
mandate
Überhang-
mandate
Gesamt 20.201.269 285 285 12
...
...
Hamburg 465.276 6,564 7 7 0
...
Rheinland-Pfalz 1.028.886 14,516 14 10
...
Der Hamburger Landesliste steht nun ein Mandat mehr zu, der rheinland-pfälzischen Landesliste ein Mandat weniger. Durch diese Verschiebung fällt das Überhangmandat in Hamburg weg (die Direktmandate in Hamburg bleiben; was wegfällt, ist ein Mandat der Landesliste Rheinland-Pfalz und zwar das der SPD-Abgeordneten Birgit Roth.)

Ergebnis: die SPD hat ein Mandat weniger


von Martin Fehndrich (letzte Aktualisierung: 23.05.2002)