Autor |
Beitrag |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 12:39 Uhr: | |
Die CDU ist in Erfurt doch deutlich stärkste Kraft, nachdem nach einem Zwischenstand die PDS deutlich vorn lag. In Gera erringt die PDS 18 von 46+1 Sitzen (+3). Meine eigene Kandidatur war nicht erfolgreich. Es gibt auch gegen den Bürgermeister eine rote Mehrheit. FDP und Grüne draußen. Stark punkten konnte die Unternehmervereinigung Arbeit für Gera. Auf der PDS-Liste traten vier Landtagsabgeordnete an. Jena: PDS liegt knapp vorn. Bad Köstritz: Die SPD ist nicht mehr im Stadtrat vertreten. Suhl: PDS wird vor Wählergruppe und CDU stärkste Kraft. Spitzenergebnisse der FDP in Landgemeinden um 70 %. Typische Erklärungsmuster über "treue PDS-Wähler" bei niedriger Wahlbeteiligung sind durch das Zahlenmaterial in Frage gestellt. Im Erfurter Nobelviertel regiert jetzt eine PDS-Ortsbürgermeisterin. |
alberto
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 13:21 Uhr: | |
Die Nichtwähler haben gewonnen Eine agile Minderheit verteilt das Fell des Bären unter sich. Wer will noch von denen „regiert“ werden? WahlRechtReform |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 13:59 Uhr: | |
Was haben die Nichtwähler gewonnen? |
Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 14:27 Uhr: | |
@Sole: > Meine eigene Kandidatur war nicht erfolgreich. Glückwunsch oder Beileid gewünscht? > Bad Köstritz: Die SPD ist nicht mehr im Stadtrat vertreten. Logisch. Das ist doch die Stadt mit dem berühmten SCHWARZ-Bier. > Spitzenergebnisse der FDP in Landgemeinden um 70 %. Gib' mal Beispiel (möglichst touristisch interessante). Das wären vielleicht Urlaubsziele für nächsten Sommer ;-) > Typische Erklärungsmuster über "treue PDS-Wähler" bei niedriger > Wahlbeteiligung sind durch das Zahlenmaterial in Frage gestellt. Wie hoch war denn die Wahlbeteiligung (auch im Vergleich zum letzten Mal)? Ansonsten glaube ich schon, daß es wg. akuter SPD-Krise eine Wanderung Richtung PDS gibt. Das dürfte dann mit der Bundesebene zu tun haben (und natürlich mit dem kommunalpolitischen Personal vor Ort), aber nicht mit der Landespartei. |
alberto
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 15:14 Uhr: | |
Was war denn zu gewinnen? Quote:Sole Montag, den 28. Juni 2004 - 13:59 Uhr Was haben die Nichtwähler gewonnen?
Da geht es den Wählern wie den Nichtwählern. Es hat sie ein wenig zerstreut. Sie haben ihre Meinung gesagt. Die Wähler haben sie sich verkneifen müssen. Und die parteiübergreifende Mehrheit ändert sich nicht. Alles Ödies, nichts weiter. Wenn nun Peer Steinbrück das aufgreift, dann wäre es schön, wenn es auch in die Medien käme; kommt es den? WahlRechtReform |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 15:55 Uhr: | |
Ich habe die Zeitung leider meiner Verlobten gegeben. Es war ein Gemeinderat, in dem die FDP rund 70 % hatte, der Rest sich auf CDU und PDS verteilte (so es kein Fehldruck war). Glückwunsch oder Beileid gewünscht? Ich wäre schon gern eingezogen - aber ich bin 21, erstmalig angetreten und ein Wahlkampf ist schwierig, wenn man einen großen Teil der Woche außerhalb ist. Ich bin auf einer Nachrückerposition. Bei vier Landtagsabgeordneten auf der Liste, davon einem, der sein Büro nach Gotha verlegt und einer eher aussichtsreichen OB-Kandidatin ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass innerhalb der fünf Jahre der eine oder andere sein Mandat aufgibt. >Logisch. Das ist doch die Stadt mit dem berühmten SCHWARZ-Bier. Folgerichtig wurde auch Schwarz gewählt und zwar zur Mehrheit. > Wahlbeteiligung sind durch das Zahlenmaterial in Frage gestellt. Wie hoch war denn die Wahlbeteiligung (auch im Vergleich zum letzten Mal)? Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 50 %, unter den etwa 58 % von 1999. Die Gewinne und Verluste korrelieren aber nicht mit der Höhe der Wahlbeteiligung. "Ansonsten glaube ich schon, daß es wg. akuter SPD-Krise eine Wanderung Richtung PDS gibt." Das Erstaunliche ist, dass es die gerade jetzt gibt. In 2003 war das nicht wahrnehmbar (Bremen, Brandenburg). "Das dürfte dann mit der Bundesebene zu tun haben (und natürlich mit dem kommunalpolitischen Personal vor Ort), aber nicht mit der Landespartei." Die Landes-SPD hat sicher keinen übergeordneten Anteil. Außer eben einer eher planlosen, langweiligen Opposition, hinter der keine erkennbare Strategie steht und einem farblosen Landesvorsitzenden, der die Kooperation mit der CDU suchte und sich als Schröder-gläubig darstellte. Stimmverhalten 2004 1999 Gewinn / Verlust% % Wahlbeteiligung 50,7 58,3 von den gültigen Stimmen entfielen auf CDU 40,9 42,4 -1,5 PDS 24,6 17,9 6,7 SPD 15,6 24,4 -8,8 FDP 4,7 4,3 0,4 GRÜNE 3,4 2,5 0,9 Sonstige 10,8 8,4 2,4 Die CDU hält nur noch im erzkatholischen Eichsfeld eine absolute Mehrheit auf Kreisebene. |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 15:56 Uhr: | |
Die HTML-Tabelle hat's wohl zerlegt, sorry. |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 15:58 Uhr: | |
@ Ralf "> Spitzenergebnisse der FDP in Landgemeinden um 70 %" Sollte überall so sein. Apropos Extremergebnisse: Gestern habe ich z.T. Europawahlergebnisse in NRW auf Landtagswahlkreise umgerechnet. Da waren entsetzliche Ergebnisse drunter- und gerade Westerwelles Stimmbezirk in Bonn ist das schlimmste Ökoviertel: Grüne 189 Stimmen CDU 70 SPD 49 FDP 25 PDS 18 Sonstige 13 |
Uwe
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 18:51 Uhr: | |
@Thomas Frings: unterestes Niveau würde ich sagen. Aus meiner Erfahrung: viele Großstadt-Grünwähler sind liberale Klientel, die gern ein gutes Gewissen hätten. Da hat die Stimme für Grün die selbe Funktion wie gewissenhaftes Mülltrennen. Ein Problem mit dem sich die FDP ernsthaft auseinander setzen sollte. "Ökoviertel"-Beschimpfungen sind da wirklich fehlplaziert. Uwe |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 19:38 Uhr: | |
Schimpfen oder nicht, die Vorstellung, FDP zu wählen und dann ein gutes Gewissen zu haben bezüglich irgendwas ist vergleichsweise albern. Mülltrennen ist großer Unfug. Vielleicht findet sich ja auch ein Unsinn, für den PDS-Wählen eine Art moralische Kompensation ist. |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Montag, 28. Juni 2004 - 23:20 Uhr: | |
"Großstadt-Grünwähler sind liberale Klientel, die gern ein gutes Gewissen hätten" 1. Die Grünen sind alles andere als liberal. 2. Die Grünen sind moralisch ganz bestimmt nicht besser als andere. 3. FDP und Grüne liegen inhaltlich Lichtjahre auseinander. Zumindest auf Bundesebene ist jede Zusammenarbeit undenkbar. 4. Was ist schlimm an der Bezeichnung Ökoviertel? Die Grünen-Wähler geben sich ja gerne umweltfreundlich. Ob Anspruch und Wirklichkeit zusammenpassen, ist eine ganz andere Frage. Hätte ich Zeckenviertel geschrieben, wäre Kritik ja berechtigt. |
c07
| Veröffentlicht am Dienstag, 29. Juni 2004 - 00:30 Uhr: | |
Sole: > Vielleicht findet sich ja auch ein Unsinn, für den PDS-Wählen > eine Art moralische Kompensation ist. Ich glaub, ich hab ihn grad gefunden. [größere Ausflüge in den absoluten Off-Topic-Bereich gestrichen] Thomas: > Die Grünen sind moralisch ganz bestimmt nicht besser als andere. Eine Bewertung ist natürlich rein subjektiv. Aber Grüne (zumindest deren Wähler) haben häufig ziemlich konkrete und teilweise auch starre Wertvorstellungen. Insofern stehen sie in der Tat eher konservativen als liberalen Denkmustern nahe. Inhaltlich schaut das aber meistens etwas anders aus. |
Sole
| Veröffentlicht am Dienstag, 29. Juni 2004 - 10:20 Uhr: | |
" 1. Die Grünen sind alles andere als liberal. " Hat ja erst mal nichts damit zu tun, ob sie Klientel einer liberalen Partei sein können. |
uwe
| Veröffentlicht am Sonntag, 04. Juli 2004 - 15:56 Uhr: | |
"1. Die Grünen sind alles andere als liberal." teilweise richtig. "2. Die Grünen sind moralisch ganz bestimmt nicht besser als andere." richtig, sie tun aber so und verkaufen dies erfolgreich! "3. FDP und Grüne liegen inhaltlich Lichtjahre auseinander. Zumindest auf Bundesebene ist jede Zusammenarbeit undenkbar." inhaltlich schon. die wählerklientel überschneidet sich trotzdem, was zu denken gibt. "4. Was ist schlimm an der Bezeichnung Ökoviertel? Die Grünen-Wähler geben sich ja gerne umweltfreundlich. Ob Anspruch und Wirklichkeit zusammenpassen, ist eine ganz andere Frage. Hätte ich Zeckenviertel geschrieben, wäre Kritik ja berechtigt." es ist eine gefährliche einengung deiner sichtweise, die für die gesamte fdp gefährlich ist und die ich kritisieren musste! grüne werden nicht nur von offensichtlich sich umweltbewußt gebenden gewählt. ich weise noch einmal auf die soziodemogrfische überschneidung von wählergruppen beider parteien hin. |
Mitdenker
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Montag, 26. Januar 2009 - 09:10 Uhr: | |
Zusammengefasstes Ergebnis der Gremienwahlen auf der Kreisebene am 27. Juni 2004 Wahlbeteiligung: 50,7 % CDU: 40,9 % PDS: 24,6 % SPD: 15,6 % FDP: 4,7 % GRÜNE: 3,4 % Sonstige: 10,8 % |
Gast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Dienstag, 02. Juni 2009 - 17:00 Uhr: | |
Die Thüringer haben in diesem Jahr praktisch alles zu wählen, was es so am politischen Gremien gibt. Die Wahlberechtigten können abwägen, welche Partei das beste Konzept für welche politische Ebene hat. Ob die Wahlberechtigten da noch durchblicken, welcher Bewerber gerade über welche Wahl spricht? Die Bewerber können dieses Jahr wunderbar als Verschiebebahnhof nutzen, solange sie auch gewählt werden. Was passiert, aber in den übrigen 5 Jahren bis ins Jahr 2014. Im Jahr 2013 wird es wohl die Bundestagswahl geben. Sie ist die einzige Gremienwahl bei der die Wahlberechtigten in Thüringen nicht im Fünfjahresrythmus an die Wahlurnen gerufen werden. Ansonsten wird es hier und da eine Direktwahl oder einen Volksentscheid bzw. Bürgerentscheid geben. Bleibt die Stichwahl bei den Direktwahlen bestehen oder wird sie abgeschafft? Irgendwie sind die Kommunalwahlen in Thüringen in den Bereich Landtagswahlen gerutscht. |
Ralf Lang
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Freitag, 05. Juni 2009 - 12:25 Uhr: | |
Die Kommunalwahlen waren schon das letzte Mal nah an der Europawahl, die damals mit der Landtagswahl gebündelt war. |
Gast Unregistrierter Gast
| Veröffentlicht am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 17:39 Uhr: | |
Kreise und Kreisfreie Städte Vorläufiges Landesergebnis Stimmen und Prozente CDU 961 950 (33,3 %) Linke 597 487 (20,7 %) SPD 585 317 (20,3 %) FDP 212 167 (7,4 %) FWGen 175 085 (6,1 %) Grüne 129 527 (4,5 %) UWGen 129 238 (4,5 %) NPD 50 919 (1,8 %) FDP/FW 20 042 (0,7 %) Regionale 10 821 (0,4 %) VIBT 4 133 (0,1 %) ödp/Familie 2 942 (0,1 %) LAD 2 409 (0,08 %) Gute 2 406 (0,08 %) Sitze CDU 323 Linke 223 SPD 201 FDP 78 FWGen 58 UWGen 53 Grüne 46 NPD 18 FDP/FW 8 Regionale 4 VIBT 2 LAD 1 Gute 1 Mehrheiten CDU 20 (absolute 1, relative 19) Linke 2 (relative 2) SPD 2 (relative 2) http://www.wahlen.thueringen.de/wahlseite.asp?aktiv=KW01&startbei=kommunalwahlen/KW_wahlergebnisse.asp |
SaaleMAX
Registriertes Mitglied
| Veröffentlicht am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 20:19 Uhr: | |
Eine kleine Wahlnachlese der Südthüringer Zeitung kurz und bündig. STZ: http://www.stz-online.de/nachrichten/thueringen/seite2thueringenstz/art2478,943767 |
|